Ich werde immer wieder gefragt „wie läuft so ein Shootingtag ab, wie kann ich mir so eine Produktion vorstellen?“
Gerne gebe ich euch einen Einblick in eine meiner coolsten Produktionen des letzten Jahres. Und es gibt auch jede Menge behind the scenes Bilder zu sehen.
Zu Beginn des Jahres wurde ich gefragt ob ich für eine neue Fitnessplattform Fotos und Videos machen möchte und die Koordination von Modellen, Make-up, Foto und Video übernehmen kann. Wir vereinbarten ein erstes Meeting mit der Firmenchefin um die Aufgaben abzustecken und den Aufwand abzuschätzen. Der Kontakt war supernett und die Aufgabe stellte sich als sehr spannend heraus also nahm ich den Job an.
Um das dichte Programm auch durchzubringen veranschlagten wir zwei Shootingtage und stellten das Team wie folgt zusammen:
Meine erste Aufgabe war es die sehr genauen Wünsche der Kundin was Modelle angeht zu erfüllen. Es folgte ein allgemeiner Aufruf unter meinen Stammmodellen – die ich schon kenne und auf die ich mich verlassen kann. Eines der drei Modelle konnte ich so besetzen. Ein erweiterter Aufruf in sozialen Netzwerken brachte über 150 Bewerbungen. Ich filterte meine 10 Favoriten heraus und traf mich mit der Kundin um die Sedcards dieser Auswahl zu besprechen (warum eine professionelle Sedard wichtig ist) und ihre Favoriten auszusuchen. Es wurden Sedcards gereiht, Potentiale diskutiert und schließlich luden wir drei Mädels zum Probeshooting in meinem Studio ein und fanden so auch Modell Nummer zwei.
Modell Nummer drei war aufgrund spezieller Voraussetzungen etwas schwieriger zu finden – ich habe dazu verschiedene Wiener Agenturen abgeklappert – bis ich auch für den dritten Typ das perfekte Model gefunden hatte.
Das Make up war in Darias Händen bestens aufgehoben. Bei einer ausführliche Vorbesprechung mit der Kundin wurde das Konzept erarbeitet, und beim Probeshooting wurde feingetuned – sodass am Shootingtag alles reibungslos laufen kann.
Weil Filmen und Fotografieren gleichzeitig nicht funktioniert – und meine Kernkompetenz klar das Fotografieren ist – übernahm den Video Part Christian, ein befreundeter Kameramann. Seine Erfahrung im Bereich Film ist sensationell – sodass wir uns auch hier auf einen reibungslosen Ablauf verlassen konnten.
Im Frühling erfolgte die erste Location-Begehung. Wir hatten einen fantastischen Garten für Tag eins und ein bezauberndes Schloss samt Schlosspark für Tag zwei zur Verfügung. Somit könnten wir schon früh damit beginnen die beiden Tage durchzuplanen und die einzelnen Sets zu entwerfen.
Der erste Shootingtag startete um 7:00 morgens. Mein Auto war bis unter das Dach vollgepackt mit Equipment – gerade bei einem Shooting/Dreh Outdoor kann man nie wissen wie das Wetter und das Licht sein wird – also besser zu viel als zu wenig mitnehmen. Auch Christian, unser Video-Guy reiste mit großem Gepäck an. Er hatte noch die schweren Tageslicht-Dauerlichter mitgebracht, die sich als sehr hilfreich erwiesen.
Unser Assistent kam rechtzeitig mit den noch etwas verschlafenen Modellen aus Wien an und ab dann ging alles zack-zack… Aufbau des ersten Sets nach Plan, Last Minute Modifikationen des einen oder anderen Strauches der gemeint hat im Frühling besonders stark zu wachsen, Sonnenstand und -veränderung berücksichtigen und darauf vertrauen dass Daria das Make up der drei Modelle in der Zwischenzeit gewohnt perfekt hinbekommt. Letzter Outfit-Check mit der Kundin und schon wurde geshootet und gedreht.
Und frei nach Hannibals „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert“ ist es immer eine Freude mit motivierten und engagierten Leuten am Set zu arbeiten und zu sehen wie die Vorbereitungen Früchte tragen.
Mittags dann an die erste Zwischenbesprechung. Was läuft gut, wo können wir adaptieren – wird sich alles ausgehen? Umbau zum nächsten Set während das Make up aufgefrischt wird und schon geht’s weiter. Und ehe man sich versieht geht die Sonne unter und der erste Tag ist zu Ende. Das ganze Team hat alles gegeben und die Modelle werden wieder nach Hause chauffiert, während wir zusammenpacken und eine Zwischenbilanz ziehen: erfolgreicher erster Tag. Der Ablauf für Tag zwei wird nochmals besprochen und geringfügig überarbeitet.
Ab nach Hause, Speicherkarten auf den Server entleeren, Backup machen und zum ersten Mal durchschnaufen. Super gelaufen…
Tag zwei beginnt wieder zeitig am Morgen. Die Vorfreude auf das gemietete Schloss ist riesig und unsere Erwartungen werden voll erfüllt – die Location ist der Wahnsinn. Wir haben das Team um ein paar starke Helfer erweitert, weil diesmal die Sets weiter auseinander liegen und wir möglichst wenig Zeit mit dem Umbau vergeuden wollen. Außerdem ist diesmal Alex dabei – dem wir die fantastischen Behind the Scene Fotos verdanken.
Wieder beginnt alles mit Aufbau und Make-up und als die fertig gestylten Modelle den ausgeleuchteten Prunksaal betreten wird es ganz still. Ich liebe diese Momente. Viel Zeit ihn zu genießen bleibt nicht – Shooting time…
Das erste Set ist fertig, das zweite wollen wir hinter dem Schloss aufbauen. Also alles abbauen und raus hinter das Schloss. Make up auffrischen, Styling kontrollieren und Licht aufbauen und weiter gehts im Programm.
Mittagspause, Zwischenbilanz – wir liegen gut im Zeitplan.
Für ordentliche Verpflegung war gesorgt – schließlich musste die Moral der Truppe aufrecht erhalten bleiben.
Das letzte Set fotografierten und drehten wir im Schlosspark. Die starken Männer, die gerade noch damit beschäftigt waren unser schweres Equipment quer durch den Schlosspark zu schleppen hatten jetzt alle Hände voll zu tun dafür zu sorgen, dass neugierige Passanten nicht durch das Bild liefen.
Die letzten Kräfte wurden mobilisiert und kurz bevor die Sonne den Schluss-Gong läutete hatten wir alles im Kasten.
Die Modelle waren erlöst und am Weg nach Hause, der Abbau war erledigt, die Packliste kontrolliert (was man sonst in so einem Schloss alles verlieren kann ist sagenhaft) und das Wichtigste: die Kundin war happy. Wir gingen nocheinmal die Eckdaten für die finale Auswahl der Bilder und Videos durch und dann gings ab nach Hause. Auto ins Studio entleeren, Speicherkarten auf den Server kopieren, Backup und yeah – der erste Teil war geschafft.
Jetzt startete der weniger actionreiche Part für Christian und mich – Postproduction…
Ein paar Tage später waren die Fotos fertig und am Server bereit zum Download für den Kunden. Die Videos waren da schon mehr Arbeit und bedurften noch ein paar Meetings zur finalen Festlegung des Schnittes – und dann war auch das erledigt.
Hier habe ich noch ein paar behind the scenes Bilder für euch zusammengestellt – Danke an Alex Schwarz fürs Fotgrafieren!
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